Es gibt viele touristische Gegenden, bei denen Kommunen von mehreren Landkreisen sich zu einem Tourismusverband oder zu einer ILE-Region zusammenschließen. Dies ist jetzt auch vollzogen in der Hallertau. Die Hallertau wirbt mit sanften Tourismus. Dazu sollte das bestehende E-Bike-Verleihsystem von der Arbeitsgemeinschaft Stromtreter mehr ausgebaut werden. Stromtreter ist nur im Norden der Halletau stärker vertreten. 2 EBikes pro Kommune sind nicht gerade der große Durchbruch und kein großer Beitrag für den sanften Tourismus (siehe Ingolstadt, Weltenburg, Mainburg, Freising, Scheyern). Nur in den Kommunen Kehlheim (23 EBikes), Bad Gögging (10 EBikes) und Abensberg (7 EBikes) gibt es ein größeres Angebot. Leider stehen in keinem Fall für mit dem Zug anreisende Touristen die EBikes am Bahnhof an Mobilitätsstationen zur Verfügung. Wenn die Landkreise erkannt haben, dass es hierzu einen Handlungsbedarf gibt, dann könnten der Landkreis oder die Kommunen in der Hallertau versuchen, E-Bikes über ILE- oder Leader-Projekte mit EU-Geldern zu fördern. Es gibt schon zwei Tanktstellen in diesen Landkreisen, die E-Bikes verleihen. Tankstellen könnten ein wichtiger Baustein sein bei der Umsetzung eines E-Bike-Verleihsystems und eines E-Auto-Verleihsysems, da die Tankstellen an allen Wochentagen bis in die Abende offen haben. Die Tankstellen hätten dann auch eine zusätzliche Einnahmequelle, das ist vor allem für die Tankstellen wichtig, wenn der Bedarf an Sprit zurückgeht. Wie kann man aber die Tankstellenbetreiber dazu bewegen in diese Form der Mobilität zu investieren? Vielleicht sollte man sich da ein Beispiel nehmen an den Kommunen München, Heidelberg und Schwäbisch Gmünd. So will München Unternehmer mit Fördergeldern bewegen, in die E-Mobilität zu investieren. München schafft sich in diesem Jahr selber für eine Million € ein Fahrradverleihsstem an; München will Privatunternehmen mit 2500 € pro E-Auto unterstützen. So will die Stadt bis 2020 die Anzahl der Elektroautos um 15.000 erhöhen; das kostet die Stadt München 40 Millionen Fördergelder bis 2020. Rechnet man dies auf die Bevölkerungszahlen der Stadt Freising um, so würde sich daraus eine Fördersumme von 5 €/Jahr pro Einwohner ergeben. Das wären für die Stadt Freising eine jährliche Fördersumme von 225.000 € für E-Bikes bzw. E-Autos. Wie könnte man ein E-Bikesystem in der Hallertau umsetzen? Die Kommunen fördern Unternehmer pro E-Bike beim Kauf mit 250 €/Rad; pro Station sollten mindestens 5 E-Räder angeboten werden. Die Unternehmer können auch beim Kauf zusätzlich unterstützt werden durch eine ILE-Förderung oder durch eine Leader-Förderung. Wenn eine Privatperson ein E-Bike sich kaufen will, dann wird das nicht gefördert, weil es nur der Privatperson zur Verfügung steht. Nur durch einen Verleih ist eine große Wirkung mit einer Förderung möglich. Falls Vereine sich ein E-Bike kaufen sollten, damit diese ihren Mitgliedern über ein Verleihsystem zur Verfügung gestellt wird, ist eine Förderung auch möglich. Die Leihräder müssen auch für Halbtage verliehen werden. Als Tarif könnte pro Halbtag 15 €, als Tagestarif 25 € und jeder weitere Tag mit 15 € gelten. Damit eine Förderung bewilligt wird, wird auch gefordert, dass die Fahrräder über Internet an 7 Tagen in der Woche buchbar sind (z.B. mietrad.de oder nextbike.de). Die Fahrräder sollte am besten an jedem Wochentag und auch zu jeder Uhrzeit ausleihbar sein. Dazu eignen sich am besten Fahrräder mit speziellen Bordcomputern, die dann mit einer Chipkarte von der Leihstation entsperrt werden können. Wie bei Autovermietern könnte auch ein One-Way-System angeboten werden; in diesem Fall wird ein Rückholservice eingerichtet, der für 15 € das Fahrrad innerhalb des Landkreises und für 25 € das Fahrrad über die Landkreisgrenzen hinaus zurückbringt. So könnten Touristen z.B. von Freising aus über die Hallertau reisen und dann das Rad in Regensburg, Kelheim oder Ingolstadt abgeben. Das Ganze funktioniert natürlich auch in die andere Richtung. Damit die Leihräder für Touristen, die mit dem Zug anreisen, schnell und einfach verfügbar sind, ist es sinnvoll, dass die Fahrräder an den Bahnhöfen entleihbar sind. Dazu eignen sich sogenannte Mobilitätsstationen, an denen neben Fahrrädern (Bikesharing) auch Autos (CarSharing) ausgeliehen werden können. Nur wenn man deutlich sichtbar in der Öffentlichkeit im großen Stil auftritt, dann kann man damit auch eine Verhaltensänderung erreichen. So gilt bei Fahrradverleihsystetmen die Regel: Nicht Kleckern, sondern Klotzen. Siehe dazu auch: www.carsharing-infos/vortrag-uber-fahrradverleihsysteme/
Hier ein Beispiel einer Mobilitätsstation für eine kleine Kommune ab 25.000 Einwohner: